Information
Seminar für SängerInnen und BläserInnen
Geistliche Chorwerke, Chorsätze des 16./17. Jahrhunderts
aus dem Gotteslob mit Blasinstrumenten
Seminarbeginn: Freitag, 08.03.2024 um 16:00 h
Abschluss: Samstag, 09.03.2024 um 19:00 h – Abschlussgottesdienst Pfarrkirche Anras
Dieses Seminar hat sich zum Ziel gesetzt, geistliche Chorwerke des 16. und 17. Jahrhunderts aus dem Gotteslob zu erarbeiten und mit SängerInnen sowie modernen Blasinstrumenten in Einklang zu bringen. Und zwar solche Werke, die für „normale“ gemischte Chöre auch machbar sind. Obmann Georg Schmid ist es ein Grundbedürfnis, diese ursprüngliche Absicht von „cantare et sonare“ wieder vermehrt in den Focus zu bringen. Eben das umzusetzen, was in vielen Dörfern vorhanden ist: Chöre und Musikkapellen zum Zusammenwirken, zum gemeinsamen Musizieren zu bewegen und dafür zu begeistern.
Wie schon im Vorjahr war Norbert Brandauer der musikalische Leiter. Seine reiche Erfahrung, sowohl als Chorleiter als auch als Bläser (Posaunist), machten ihn zu einem wunderbaren Vermittler dieser herausfordernden Problematik.
Und es zeigte sich, dass SängerInnen bestens mit Blockflöte, B- Klarinette, Bassklarinette, Saxophon, Fagott, Trompete und Posaune harmonieren können. Nicht immer ist eine Orgel vorhanden, wie sie beim Seminar zur Verfügung stand und von Helmut Oberdorfer sehr gekonnt und einfühlsam bedient wurde. Die Continuo- Gruppe vervollständigte Petra Huber als versierte Cellistin.
Norbert Brandauer ging es nicht nur um das Erlernen der Chorsätze. Nein, er wollte den Text interpretiert wissen: freudig, traurig, strahlend, nachdenklich, zuversichtlich. Nicht nur die SängerInnen waren da gefordert, sondern speziell auch die BläserInnen. Selbst eine gute Artikulation sollte chorisch und bläserisch ident sein.
Da Chöre mitunter nicht gerade mit zahlreichen Mitgliedern verwöhnt sind, ist es manchmal geradezu notwendig, Singstimmen durch BläserInnen zu verstärken oder gar zu ersetzen. Und der Referent war diesbezüglich sehr erfinderisch und auch erfolgreich. Diese „Klangexperimente“ waren für die anwesenden ChorleiterInnen äußerst wertvoll. Die Differenzierung durch den Einsatz eben jener Instrumente, die stimmungsmäßig am besten zum Text passen, verleihen einem Musikstück noch mehr Wirkung.
Beim abschließenden Gottesdienst in der Pfarrkirche wurde eindrucksvoll gezeigt, was in diesen 2 Tagen erarbeitet wurde. Die MessbesucherInnen schwärmten von der sensiblen Interpretation, dem schönen, wohligen Klang und dem gelungenen Zusammenwirken von Singstimmen und Bläsern. Es war ein Gottesdienst, der zu Herzen ging! Für alle – Mitwirkende und ZuhörerInnen.
„Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“- dafür sorgte Koch Hans, der die KursteilnehmerInnen bestens versorgte. Er trug wesentlich dazu bei, dass die gute Laune im beherzten Singen ihren Niederschlag fand.
Ich bin mir sicher, dass diese Art von „cantare et sonare“ Zukunft hat. Wichtig wäre noch, Wege zu finden, auch junge Chorleute und speziell BläserInnen von der Schönheit dieser Musik zu überzeugen und sie dafür zu begeistern.
Sepp Mascher
Foto(s): Wilfried Kollreider
Referent
Norbert Brandauer, Salzburg